Fotografie bedeutet für mich, mit Freude an der bestmöglichen Darstellung eines Motivs zu arbeiten. Auch durch meinen mathematischen Beruf bedingt, bin ich seit jeher fasziniert von Linien, Parallelen, allgemein klaren Strukturen, Grafiken und der perfekten Symmetrie. Das finde ich oftmals in großen Metropolen, die mich in ihrer architektonischen Fülle immer wieder reizen. Bewegliche Motive hingegen sind meine Sache nicht. Zwar lege ich Wert auf akribische Vorbereitung – worunter unter anderem die Einholung von Genehmigungen oder die Recherche nach dem besten Lichtverhältnis fällt – plane allerdings nicht bis ins kleinste Detail, um ein offenes Auge für Unvorhersehbarkeiten zu bewahren, Überraschungsmomente müssen sein und sind beim Fotografieren Gold wert. Das Hallenbad in Stuttgart-Heslach ist dafür ein hervorragendes Beispiel: es gab nur ein sehr kurzes Zeitfenster vom Verlassen der letzten Badegäste bis zum Anrücken der Reinigungskräfte, da musste jeder Griff sitzen. Aber durch ein tolles Entgegenkommen des Bademeisters, der mir von sich aus alle denkbar verschiedenen Lichtkombinationen angeboten hat, habe ich die eine Beleuchtung gefunden, die genau diesen Tunneleffekt bringt. Das war so weder abseh- noch planbar.
Ob ein Motiv für mich grundlegend etwas „taugt“, sehe ich in der Regel auf den ersten Blick. Mir war es immer schon wichtig, eine eigene Handschrift zu entwickeln. In der Wahl meiner Perspektiven geht es darum, Alltägliches neu zu entdecken und interessant zu gestalten; die Bildbearbeitung sehe ich als eine kreative Tätigkeit und die Wirklichkeit meiner Bilder muss nicht der Realität entsprechen.
Meine ernsthafte Beschäftigung mit der Fotografie begann im Jahr 2008.
1950 geboren in Stuttgart
1968 Abitur
1975 Abschluss des Mathematikstudiums mit Dipl.-Math.
1975 – 2008 Tätigkeit bei der Leonberger Bausparkasse
2008 Beginn der Beschäftigung mit Fotografie